Patagonische Fjorde: Kreuzfahrt durch eine berauschende Naturkulisse

Atemberaubende Landschaften: Eine Kreuzfahrt durch die Patagonischen Fjorde bietet eine ganz andere Perspektive auf den Süden Chiles. Vorbei an Gletschern und schneebedeckten Bergen schlängelt sich das Schiff durch teils enge Wasserstraßen auf dem Weg von Puerto Montt nach Puerto Natales.

Kreuzfahrt durch eine berauschende Naturkulisse

Gegen neun Uhr erwacht Angelmó zum Leben. Die Fischer sind mit ihren Booten in den Hafen von Puerto Montt zurückgekehrt. Nun gilt es, die morgendlichen Fänge verkaufsfertig in die Auslage der zahlreichen Stände in der Markthalle zu bringen.

Die ersten Interessenten schlendern bereits durch die schmalen Gänge. Im Akkord klopfen die Händler Austern auf, filetieren Fische und schichten Schalentiere auf.

Wer nicht warten möchte, kann die Köstlichkeiten aus dem Meer direkt an Ort und Stelle genießen. Außer den Einheimischen nutzen auch viele Touristen die Gelegenheit, sich zu stärken, bevor es mit der Autofähre M/N Evangelista auf dreieinhalbtägige Fahrt durch die patagonischen Fjorde Chiles nach Puerto Natales geht. Eine Landverbindung in den äußersten Süden des Andenstaates gibt es nicht.

Gletscher, Berge und Tiere: Vielfalt der patagonischen Fjorde

Luxus bietet das umfunktionierte ehemalige Frachtschiff keinen. Die Unterbringung in engen Viererkabinen oder in Kojen auf dem Gang ist spartanisch. Dafür entschädigt die spektakuläre Landschaft für den bescheidenen Bordkomfort.

Unterschiedliche Seevögel sind ständige Reisebegleiter und mit etwas Glück, zeigen sich auch Delfine und Wale.

Außer eines kurzen Abstechers hinaus auf den Pazifik, verläuft die Fahrt durch an den Ufern dicht bewaldete Kanäle. An einigen Stellen ist die Passage so eng, dass man nicht einmal ein Fernglas braucht, um die patagonische Flora und Fauna zu beobachten. Ein Höhepunkt der Tour ist der Stopp am Gletscher Pio XI.

Bis auf wenige hundert Meter nähert sich das Schiff den vom Südlichen Patagonischen Eisfeld kommenden Eismassen. Mit seiner fünf Kilometer langen und bis zu 75 Meter hohen Front zählt der Pio XI zu den weltweit beeindruckendsten Gletschern.

Zielhafen ist Puerto Natales. Wäre der Titel „Ende der Welt“ nicht bereits an die noch weiter südlich gelegene argentinische Stadt Ushuaia vergeben, das 20.000 Einwohner zählende Örtchen am „Golf der letzten Hoffnung“ dürfte ebenfalls als aussichtsreicher Kandidat gelten.

Die windschiefen Holzhäuser, an denen die Farbe größtenteils abgeblättert ist, sind stumme Zeugen des rauen Klimas Patagoniens. Statt lange zu Verweilen, dient Puerto Natales denn auch eher als Durchgangsstation auf dem Weg in Chiles beliebtesten Nationalpark – Torres del Paine. Oder weiter nach Punta Arenas.

Weitere Infomationen

In der Hauptsaison zwischen November und März verlässt die M/N Evangelista der NAVIMAG-Gesellschaft einmal pro Woche den Hafen von Puerto Montt in Richtung Puerto Natales. Abfahrt ist jeweils Freitagnachmittag um 16 Uhr. Puerto Natales ist dann ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch von Chiles beliebtesten Nationalpark – Torres del Paine.

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Kai Behrmann

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