Die Fotografie hat sich von einer technischen Fertigkeit zu einer Kunstform entwickelt, die eine Verbindung zum Motiv und eine klare kreative Vision des Fotografen erfordert. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung der Autorenschaft in der Fotografie.
Ein Beispiel dafür ist David Hurn, ein Fotograf, der die Essenz der Autorschaft in seiner Arbeit immer wieder betont. Mit ihm haben wir uns in einer Podcast-Folge aus der Reihe „Lernen von den Meister:innen“ beschäftigt. Eine gute Quelle ist auch sein Buch: “On Being A Photographer”*
In einer Welt, in der fast jeder mit einem Smartphone fotografieren kann, besteht die Herausforderung für Fotografen darin, ihre eigene Stimme zu finden. David Hurn betont, dass es nicht ausreicht, perfekte Bilder zu machen. Vielmehr muss der Fotograf als "Autor" seiner Arbeit wahrgenommen werden, der durch seine Bilder eine Botschaft oder Vision vermittelt. Es geht darum, den Bildern eine Bedeutung und eine persönliche Note zu geben.
Fotografen müssen sich als visuelle "Poeten" verstehen, die ihren Arbeiten eine Dringlichkeit und Zauber verleihen.
Entwickle eine fotografische Vision
Hurns Ansatz ermutigt Fotografen, Projekte zu verfolgen, die ihnen am Herzen liegen und einen Bezug zu einem Thema haben. Es geht darum, sich selbst die Aufgaben zu stellen, von denen man träumt, dass sie einem gestellt werden.
“Don’t shoot what it looks like. Shoot what it feels like.” David Alan Harvey
David Hurn erinnert daran, dass der Fotograf sein Schicksal selbst bestimmt. Es ist wichtig, an die eigene Vision zu glauben, zu wissen, dass man die Kontrolle über sein Werk hat, und das auch zu sagen. Autorschaft in der Fotografie bedeutet nicht nur, Fertigkeiten zu beherrschen, sondern auch eine Vision zu entwickeln und diese mit der Welt zu teilen.
Ein Zitat, das diese Herangehensweise unterstreicht, stammt von David Alan Harvey: "Don't shoot what it looks like. Shoot what it feels like". Diese Aussage unterstreicht das Wesen der Autorenschaft in der Fotografie. Es geht nicht nur darum, die Realität abzubilden, sondern die Gefühle und Emotionen einzufangen, die mit einem Moment verbunden sind. Ein perfektes Bild kann beeindruckend sein, aber ein Bild, das die Tiefe und das Gefühl des Augenblicks vermittelt, ist das, was berührt und im Gedächtnis bleibt.
Die Fähigkeit, das Gefühl eines Augenblicks einzufangen, erfordert ein Verständnis und eine Verbindung zu dem, was fotografiert wird. Es verlangt vom Fotografen, hinter die Oberfläche zu blicken und nach den Emotionen und Geschichten zu suchen, die in jedem Motiv verborgen sind. Dieser Ansatz macht den Fotografen zum Autor seiner Arbeit und ermöglicht es ihm, Bilder zu schaffen, die nicht nur gesehen, sondern auch gefühlt werden.
In einer Zeit, in der wir von visuellen Reizen überflutet werden, ist es die Autorschaft, die es uns ermöglicht, uns abzuheben und Wirkung zu erzielen. Es geht darum, eine Geschichte zu erzählen, Emotionen zu wecken und den Betrachter dazu zu bringen, über das Bild hinaus zu denken.
Aufgabe
Denke über das Thema Autorschaft nach. Welche Rolle hat sie bisher in deiner Fotografie gespielt? Und welche Rolle soll sie in Zukunft spielen? Gehe dein Archiv durch und suche nach Spuren von Autorschaft in deinen Bildern. Sowohl ästhetisch als auch inhaltlich.
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